Institute of Social and Cultural Anthropology
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Susanne Schmitt, Dr. des.

PhD student

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Beginn: WS 2007

Betreuung: Prof. Dr. Dürr

Förderung: Studienstiftung des Deutschen Volkes

abgeschlossen

 

Promotionsprojekt:

Sinne im Wissenschaftsmuseum. Zwischen Ethnophysiologie und Erfahrung. (Arbeitstitel)

In den letzten Jahrzehnten stellt sich die Ethnologie verstärkt der Frage, ob Emotionen, Körperwahrnehmung und Körperbilder präkulturelle anthropologische Konstanten oder vielmehr Kultur abhängige, auch innerhalb einer vermeintlich einheitlichen Gruppe von Menschen verschiedene Variablen sind. Gerade in den letzten Jahren wurde die ethnologische Betrachtung der Sinne in diesen Fragenkanon aufgenommen. Eine sogenannte „anthropology of the senses” (David Howes) – Ethnologie der Sinne- die sich Ende der achtziger Jahre formiert hat und nun zunehmend populär wird, fragt mit den interpretativ-hermeneutischen Methoden der Ethnologie nach der Bedeutung der Wege durch die einzelne Sinne mit spezifischen Bedeutungen belegt werden.

Das Dissertationsprojekt fragt mit den spezifischen Methoden der Ethnologie, der teilnehmenden Beobachtung, narrativen Interviews und Fieldwalks nach den kulturellen Vorstellungen, die ein Wissenschaftsmuseum über Sinne und Wahrnehmungen vermittelt und nach Formen der individuellen Aneignung von Ausstellungen durch unterschiedliche Interpretationen.

Die keinesfalls selbstverständlichen Zuschreibungen die dabei insbesondere das Gehirn als zeitgenössisches Zentralorgan des Denkens, Empfindens und Wahrnehmens betreffen und der Umgang mit entsprechendem Wissen stehen dabei im Mittelpunkt der empirischen Erhebung. So gilt es etwa nachzuvollziehen, wie sich die Bilder und Exponate einer Ausstellung zum Thema „Gehirn und Nerven“ in die Körper des Museumspersonals selbst und der Besucher einschreiben und ob Wissen über die Sinne von den nach Außen wirkenden Interpretatoren der Ausstellung auch dort gefunden wird, wo es von den Ausstellungsmachern verortet wurde.